Wesen & Charakter


Mit am wichtigsten sind für mich Wesen & Charakter der Hunde.

 

Wesens- und Charakterzüge sind es, die einen Hund zu dem machen, was er ist bzw. wie er sich zeigt. 

 

Ich möchte dazu zunächst einen Satz aus einer Schulung des DVG zitieren, der die Definition passend und knapp zusammenfasst:

"Das Wesen des Hundes: Die Gesamtheit aller angeborenen und erworbenen, körperlichen und seelischen Anlagen, Eigenschaften und Fähigkeiten, die sein Verhalten zur Umwelt bestimmen, gestalten und regeln."

 

An unsere Haushunde werden in der heutigen Gesellschaft hohe Anforderungen gestellt. Da heutzutage die meisten Hunde die meiste Zeit in unserem Alltag verbringen, ist es wichtig, dass sie diesem auch standhalten können. 

Unsere Hunde müssen in unsere Gesellschaft passen und die Ansprüche der Gesellschaft sind teilweise sehr hoch.

Zum einen verständlich. Zum anderen dürfen Hunde oft nicht mal mehr "hündische Merkmale" zeigen (z.B. Aggression - die eigentlich als völlig natürliches Kommunikationsmittel genutzt wird). Hunde können auch nicht ihre Reviere abstecken. Sie müssen mit vielen (fremden) Hunden auf verhältnismäßig engem Raum leben. Dabei sollen sie sich mit Mensch & Tier gut verstehen, immer nett sein, nicht negativ auffallen und sich alles gefallen lassen.

Was einem Hund heutzutage abverlangt wird, ist - in Hinblick auf seine ursprünglichen Verhaltensweisen - teilweise wirklich nicht ohne. Umso faszinierender finde ich, was unsere Hunde so alles leisten.

 

Da ein "Hüter" nicht nur gut mit seinem Menschen sondern meist auch mit anderen (Hüte-)Hunden zusammen arbeiten musste, legte man beim Holländer schon damals Wert darauf, dass eine gewisse Sozialverträglichkeit vorhanden ist, weswegen die "Zusammenarbeit mit anderen Hunden" auch Bestandteil des Rassestandards ist. Dennoch ist es keine typische "Hundewiesen-Rasse". Was ich persönlich auch nicht schlimm finde. Wir mögen ja auch nicht alles und jeden. Und doch erwarten wir dies oft von unseren Hunden. Solange sie nicht ungesichert "artgenossenfressenderweise" durch die Gegend rennen, ist es doch okay. Im besten Fall versucht man sich mit dem artgenossenabgeneigten Hund mittels Training auf "Fremde ignorieren" zu einigen.

Womit wir zum nächsten Punkt kämen: Maulkorb. Mir ist es nach wie vor ein Rätsel, wieso dieser einen so schlechten Ruf in der Gesellschaft hat. Hund ohne MK - OK. Selber Hund mit MK - wird ein riesiger Bogen um eben diesen gemacht. Es ist eine Sicherung! Für sich und andere. Und kann dem Hund (und anderen) im schlimmsten (oder im besten) Fall das Leben retten. Gut passend (!) und richtig auftrainiert ist ein MK für den Hund im Endeffekt nichts anderes als das Halsband oder Geschirr. Oder für den Menschen eine Brille.
Weitere Gründe für einen MK können sein: Tierarzt, ÖPNV, Giftköderschutz, Vorschrift usw.

 

Wir erwarten meist von allen Menschen (auch von Nicht-Hundehaltern) Verständnis. Leider gibt es auch unter den Hundehaltern selbst schwarze Schafe, die sich in der Gesellschaft bewegen, wie die Axt im Walde und denken, alles drehe sich um sie. Sicherlich hat jeder von euch schonmal mehr oder weniger die ein oder andere Erfahrung damit gemacht.

Das reicht von nicht unter Kontrolle gehaltenen, frei laufenden Hunden über angepinkelte Hauswände bis hin zu stundenlangem Gebell. Und reicht zu Sachbeschädigung bis hin zu Körperverletzung.

 

Es gibt Menschen, denen dieses Verhalten so sauer aufstößt, dass sie - im schlimmsten Fall - Giftköder auslegen. Woanders sind Hunde einfach nicht willkommen.

Wie man in den Wald hineinruft... In der Art, in der die Hundehalter auffallen (positiv oder negativ), wird sich eine Tendenz entwickeln (neben Vorurteilen und anderes). 

Es liegt ein gutes Stück an uns, den gesunden Mittelweg zu finden zwischen "alles-dürfenden-Tut-Nixen" und "in-den-Keller-gesperrten-verhaltensoriginellen-Hunden".

 

Aus diesem Grunde achten wir bereits bei den Verpaarungen darauf, dass charakterlich möglichst alles passt (was leider auch keine Garantie ist).

Auch in der Aufzucht legen wir Wert darauf, psychisch stabile Hunde hervorzubringen.

 

Wir hoffen, damit eine entsprechende Basis zu legen, auf die der zukünftige Besitzer dann mit Weiterführung der Sozialisierung sowie guter Erziehung aufbaut!